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Rangierlokführer – Ein vielseitiger Job auf der Schiene

Rangierlokführer

By mbl

1. März 2025

Der Rangierlokführer spielt eine zentrale Rolle im Schienenverkehr und sorgt dafür, dass Züge und Waggons sicher und effizient manövriert werden. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über diesen spannenden Beruf, die Ausbildungsmöglichkeiten und die verschiedenen Einsatzbereiche.

Was macht ein Rangierlokführer?

Ein Rangierlokführer ist verantwortlich für das Bewegen und Zusammenstellen von Zügen und Waggons innerhalb von Bahnhöfen, Anschlussgleisen und Unterhaltsanlagen. Er arbeitet eng mit dem Rangierleiter zusammen, der wie ein „Kapitän“ die Fahrbefehle über Funk oder Handzeichen erteilt. Zu den Hauptaufgaben gehören:

  • Bedienung des Rangiertriebfahrzeugs
  • Zusammenstellen von Zügen
  • Durchführung von Rangierbewegungen
  • Sicheres Manövrieren im Gleisbereich
  • Kuppeln und Sichern von Waggons
  • Durchführung von Bremsproben
  • Kommunikation per Funk
  • Beachtung von Signalen und Betriebsvorschriften

Ausbildungswege und Voraussetzungen zum Rangierlokführer

Die Ausbildung zum Rangierlokführer ist modular aufgebaut und kann je nach angestrebter Qualifikation unterschiedlich lange dauern. Grundvoraussetzungen sind:

Die Grundausbildung zum Rangierlokführer mit der Kategorie A40 dauert etwa 6,5 Wochen und beinhaltet:

  • Theoretische Schulung
  • Praktische Übungen
  • Prüfungstage
  • Praktikum im Einsatzgebiet

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung bei der Rail Academy erhalten die Teilnehmenden die „Bescheinigung zum Führerausweis für Triebfahrzeugführende“ und sind damit offiziell qualifiziert, auf der Schiene zu arbeiten. Mit zusätzlichen Modulen wie der Zugvorbereitung verlängert sich die Ausbildungszeit entsprechend.

Verschiedene Einsatzbereiche und Qualifikationsstufen als Rangierlokführer

Die Qualifikationen im Rangierdienst sind in verschiedene Kategorien unterteilt, die jeweils spezifische Berechtigungen und Einsatzbereiche umfassen:

Grundkategorien im Bahnhof

Kategorie A40 (direkte Führung):

  • Ausführen von Rangierbewegungen in Bahnhöfen
  • Rangierbewegungen auf gesperrten Streckengleisen
  • Maximale Geschwindigkeit: 40 km/h
  • Befähigung zur eigenständigen Fahrzeugführung

Kategorie Ai40 (indirekte Führung):

  • Fahrdienstliches Begleiten von Rangierbewegungen
  • Tätigkeiten als Rangierleiter im Bahnhof
  • Koordination und Kommunikation mit dem Lokführer
  • Gleiche Geschwindigkeitsbegrenzung wie A40

Erweiterte Kategorien

Kategorie A:

  • Rangierbewegungen in Bahnhöfen und auf Strecken
  • Erhöhte Geschwindigkeit bis 60 km/h
  • Beförderung größerer Anhängelasten:
    • Bis zu 600t auf bestimmten Neigungsstrecken
    • Bis zu 200t auf speziellen Steilstrecken

Kategorie Ai:

  • Fahrdienstliches Begleiten auf der Strecke
  • Erweiterte Rangierleiter-Befugnisse
  • Koordination komplexerer Rangierbewegungen

Spezialqualifikationen

Anschlussgleislokführer (VTE10a):

  • Rangierbewegungen in Anschlussgleisen
  • Bedienung von Verladerampen
  • Spezielle Befugnisse für Industrieanschlüsse

Baumaschinenlokführer (VTE10b):

  • Bedienung von Gleisbaumaschinen
  • Führen von Zweiwegefahrzeugen
  • Einsatz in gesperrten Gleisen

Zusatzmodule

Zugvorbereitung:

  • Technische Zugkontrolle
  • Bremsprobe und Bremsberechnung
  • Erstellung der Zugdokumentation
  • Vorbereitung für Streckenfahrt

Direkte Führung:

  • Zusatzqualifikation für Rangierleiter
  • Ermöglicht eigenständiges Führen von Fahrzeugen
  • Erweiterung von „i“-Kategorien zu Vollkategorien

Karrieremöglichkeiten und Weiterbildung als Rangierlokführer

Der Beruf bietet gute Entwicklungsmöglichkeiten. Aufbauend auf der Grundausbildung sind folgende Weiterbildungen möglich:

  • Rangierleiter Bahnhof
  • Rangierleiter Strecke
  • Streckenlokführer (Kategorie B/B100)
  • Spezialisierung für verschiedene Triebfahrzeugtypen

Anforderungen und Kompetenzen

Ein erfolgreicher Rangierlokführer sollte folgende Eigenschaften mitbringen:

  • Technisches Verständnis
  • Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Präzises Arbeiten
  • Flexibilität bei den Arbeitszeiten

Fazit

Der Beruf des Rangierlokführers bietet eine spannende Tätigkeit im Eisenbahnbereich mit guten Entwicklungsmöglichkeiten. Durch den modularen Aufbau der Ausbildung können Interessenten schrittweise ihre Qualifikationen erweitern und sich spezialisieren. Die Kombination aus technischem Know-how, Verantwortung und Teamarbeit macht den Beruf besonders interessant für Menschen, die eine abwechslungsreiche Tätigkeit in der Mobilitätsbranche suchen.